In der HR-Sendung defacto „Wasserfilter – Abzocke mit Angst vor Schadstoffen“ (in der ARD-Mediathek abrufbar bis zum 23.08.2016) hat das Reporter-Team zum Thema Umkehrosmose-Wasserfilter recherchiert:
Unser Trinkwasser soll schlecht sein und dagegen sollen so genannte Umkehrosmose-Wasserfilter helfen. Laut vieler Hersteller und Verkäufer filtern sie angeblich alle Schadstoffe aus unserem Trinkwasser heraus. Aber braucht man diese Wasserfilter-anlagen zu Hause wirklich oder machen uns die Verkäufer nur Angst und reden unser Wasser schlechter als es tatsächlich ist? defacto hakt nach.
Im Rahmen der Sendung wird ein Paar vorgestellt, dem mit Hilfe unseriöser Tricks eine Umkehrosmose-Anlage verkauft wurde. U.a. hat der vermeintliche Wasserexperte eine angebliche Verschmutzung des lokalen Trinkwasser nachgewiesen, in dem er zwei mit einer Stromquelle verbundene Metallstäbe in ein Glas mit Wasser taucht, worauf sich im Wasser eine Wolke von braunem Niederschlag bildet. Der Verkäufer liefert als Erklärung direkt mit, dass damit der im Wasser enthaltene Schmutz sichtbar gemacht werde.
Bei dem braunen Niederschlag handelt es sich aber lediglich um Rost, der im Rahmen der Elektrolyse durch Zersetzung der Eisenelektroden unter Stromeinwirkung entsteht und letztlich auch den Mineraliengehalt im Wasser deutlich macht.
Vor solchen Methoden können wir nur warnen: Wenn ein vermeintlicher Berater mit diesem oder ähnlichen Tricks versucht eine Umkehrosmose-Anlage an den Mann oder die Frau zu bringen, ist dies ein klarer Fall für den Verbraucherschutz!
Aber was ist mit den anderen Themen, die defacto im Rahmen des Beitrags anschneidet, sind Umkehrosmose-Anlagen tatsächlich überflüssig?
Neben der unseriösen Verkaufsmasche wird im Beitrag auch die Arbeitsweise von Wasserwerken vorgestellt und die Wasserqualität im Umfeld des betroffenen Paares durch ein unabhängiges Labor überprüft. Ergebnis: Das Wasserwerk arbeitet streng nach den Vorschriften der Trinkwasserverordnung und auch das Labor bestätigt für die Wasserprobe „Trinkwasserqualität“. Das war zu erwarten und ist auch gut und richtig so.
Es wäre unseriös zu behaupten, dass von unserem Trinkwasser flächendeckend eine akute Gefahr ausgehen würde. Unser Trinkwasser wird regelmäßig kontrolliert und kann sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen. Was allerdings auch im Beitrag von defacto unerwähnt bleibt ist die Tatsache, dass schon die Trinkwasserverordnung keine optimalen Rahmenbedingungen schafft und somit auch eine dieser Verordnung entsprechende Trinkwasserqualität nicht optimal ist. So empfiehlt beispielsweise die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) für Babys und Kleinkinder max. 0,5 mg/l Kupfer im Trinkwasser, erlaubt sind gemäß Trinkwasserverordnung aber 2 mg/l. Dies ist nur einer von vielen Gründen, warum man sein Trinkwasser trotz der regelmäßigen Kontrollen mittels einer Umkehrosmose-Anlage filtern sollte. Gekauft natürlich im seriösen Fachhandel zu angemessenen Preisen!
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